Aufschriften: "Hanns Christoph v. Kiesewetter, K.P.C.S. General-Kriegspräsident und Gen.
Kriegs-Commisarius"; "Anno 1742"; Kiesewetters Wappen
Kiesewetter soll zum Guss mit 2 Kanonenrohre gegeben haben, die am Eingang des Schlosses zu
beiden Seiten der Treppe aufgestellt waren
der Guss gelang nicht fehlerfrei: er war im Innern blasig
1845 bekam die Glocke einen Sprung und verlor damit ihren schönen Klang gänzlich
Glockenmaterial: Bronze
1856: neue Glocken
17.November 1856: Abnahme der alten Glocken;
Zerschlagung; Transport nach Kleinwelka zur Glockengießerei Gruhl
Friedrich Gruhl genoss hohes Ansehen; man bezeichnete ihn als den Silbermann unter den Glockengießern
26.November 1856: Guss der Glocken in Anwesenheit von Erwin v. Quandt, Pfarrer Dr. Putzer,
Gemeindevorstand August Vetter, Gemeindeältestem August Michel und anderer Gemeindeglieder
am 21.Dezember brach man mit den auf 2 Wagen ruhenden Glocken in Kleinwelka auf
erster kirchlicher Gebrauch am 24.12.: sie läuteten die Weihnacht ein
1917: kleine Glocke wurde für Kriegszwecke eingeschmolzen
bis 1959 wurden die Glocken per Hand und Seil geläutet:
zuletzt von Richard Schaller und davor von Paul Gebauer (der gleichzeitig Schulhausmann in Dittersbach war)
seit 1959 Läutemaschine
1965: neuer Glockenstuhl aus Stahl
1968: neue kleine Glocke (Glockengießerei Schilling, Apolda)
2006/2007: Instandsetzungsarbeiten an Glocken und Glockenturm
Glockenstuhl: Entrostung und Korrosionsschutz
Joche: Erneuerung von Glocke 2; Entrostung und Korrosionsschutz von Glocken 1 und 3
Klöppel: Überarbeitung und Instandsetzung (alle Glocken)
Läutewerk: neue Motoren und Antriebselemente (Läuteräder, Ketten usw.)
Ausrichtung der Glockenaufhängung
Blitzschutz: Einbindung Läutewerk in Blitzschutzanlage
Kosten: rund 12.000 Euro
Daten
Gewichte:
große Glocke: 1027 kg
mittlere Glocke: 513 kg
kleine Glocke: 305 kg
Kosten:
2.189 Taler
für die alten Glocken wurden 1.380 Taler berechnet
die Differenz (809 Taler) wurde aus Spenden erbracht
Durchmesser:
große Glocke: 124 cm
mittlere Glocke: 100 cm
kleine Glocke: 87 cm
Klang: Es-Dur (große: es, mittlere: g, kleine: b)
Inschriften
Große Glocke:
Nur ewigen und ernsten Dingen
sei ihr metallner Mund geweiht.
Und stündlich mit den schnellen Schwingen
Berühr' im Fluge sie die Zeit.
Dem Schicksal leihe sie die Zunge,
selbst herzlos, ohne Mitgefühl,
begleite sie mit ihrem Schwunge
des Lebens wechselvolles Spiel.
Und wie der Klang im Ohr vergehet,
der mächtig tönend ihr entschallt,
so lehre sie, dass nichts bestehet,
dass alles Irdische verhallt.
(aus Schillers "Lied von der Glocke")
Gegenüber (auf der Rückseite): Das Vaterunser
Mittlere Glocke:
Von Herrn Friedrich Gruhl in Kleinwelke ist dies aus drei Glocken bestehende Geläute aus den
freiwilligen Beiträgen der Bewohner von Dittersbach mit Kleinelbersdorf, Röhrsdorf und
Klein oder Nieder-Helmsdorf gegossen im Jahre Christi 1856.
Kleine Glocke:
Was unten tief dem Erdensohne,
das wechselnde Verhängnis bringt.
Das schlägt an die metallne Krone,
die es erbaulich weiter klingt.
(aus Schillers "Lied von der Glocke")
Darunter: Herr, Gott, dich loben wir.
Gegenüber (auf der Rückseite): Kommet her zu mir alle, die ihr mühselig
und beladen seid. Ich will euch erquicken.